KOLPINGSFAMILIE HACHEN

Am 19. Oktober 1930 war bereits die Weihe des neuen Kolpingbanners, zu der die Gesellenvereine aus Sundern, Hüsten und Neheim erschienen waren.

Im Juli 1931 übernahm Vikar August Brechting, bisher tätig in Magdeburg und Bödefeld, das Präsesamt für Vikar Albert Kersting, der nach Schmechten versetzt worden war.

Nun wurden auch die Altgesellen hinzugezogen und in die Gemeinschaft eingegliedert. An sie wurde die Bitte gerichtet, dem jungen Verein und seinen Mitgliedern durch tatkräftigen Beistand sowie die Vermittlung ihrer Lebenserfahrung den Weg zu zeigen und zu ebnen.

Die Versammlungen wurden regelmäßig, fast wöchentlich besucht und mit bildenden Vorträgen mit nachherigen Aussprachen gestaltet, die vom Präses und Vicepräses sowie Gastrednern gehalten wurden. Ferner fand man sich in Geselligkeit zusammen und unternahm Wanderungen und Ausflüge. Mehrere Gesellen verließen Hachen und gingen auf Wanderschaft, das Wanderbuch im Gepäck. Als Anhänger Adolph Kolpings fanden sie unterwegs offene Türen, so wie auch die Gesellenbrüder, die in Hachen durchreisten.

Auch auf dem Gebiet des Bühnenspiels, sowohl in ernster als auch in heiterer Form, trat der Verein in Erscheinung. Fortan wurde das Neujahrssingen von Gesellenbrüdern durchgeführt. Die Erträge flossen der Kirche zu.

Im Juni 1933 wurde eine Bannerabordnung zum 1. Deutschen Gesellentag nach München entsandt. Der damalige Generalpräses Theodor Hürth hatte hierzu einen mahnenden Aufruf erlassen: „Ich bitte alle Teilnehmer, unliebsame Auseinandersetzungen und geschlossene Gruppenmärsche auf der Straße zu unterlassen. Fahnen dürfen nur aufgerollt getragen werden.“ Das war eine deutliche Warnung. Aber es kam doch zu Auseinandersetzungen. Der Gesellentag musste wegen des Terrors der SA vorzeitig abgebrochen werden. Christliches war nicht mehr gefragt. Es begannen für die kirchlichen Vereine veränderte, schwierige Verhältnisse. Um das Banner vor der Beschlagnahme durch staatliche Stellen zu bewahren, wurde es durch Beschluss der Generalversammlung in das Eigentum der Kirche gegeben. In stiller aber intensiver, innerer Arbeit ging das Leben im Verein weiter, und es gelang, ihn trotz der ungünstigen Zeitverhältnisse vor dem Untergang zu bewahren.

Der KGV-Hachen im Jahr 1934 mir Präses August Brechting