KOLPINGSFAMILIE HACHEN
Bulgarische Ikone

Der Heilige Ritter Georg

Der heilige Georg wurde von Lord Baden-Powell selbst zum Patron der Pfadfinder ernannt, da er in ihm ein gutes Vorbild für junge Menschen sah. Das beherzte Einschreiten für die gute Sache, das der Heilige Georg in seinem berühmten Kampf gegen den Drachen unter Beweis stellte, soll auch heute zum Engagement ermutigen.

Was aus alten Quellen über ihn bekannt ist, ist die Tatsache, dass in Kleinasien im frühen 4.Jahrhundert ein römischer Reitersoldat unter dem Namen Georgios als Heiliger verehrt wird. Er ist unter der Regierung des römischen Kaisers Diokletian trotz Androhung der Todesstrafe gegen die Christenverfolgung eingetreten und dafür gefoltert und enthauptet worden.

Um ihn ranken sich einige Legenden. Eine davon sei hier wiedergegeben:

 

Vor langer, langer Zeit hat sich in Kleinasien eine ungeheure Geschichte zugetragen. Die Stadt lag in einem sumpfigen Tal an einem trüben See, und in dem See wohnte ein schwarzer Drache. Jede Nacht mussten die Bürger ein Schaf und einen Menschen an den See bringen, damit der wütende Drache jeden Morgen etwas zu fressen fand. Täglich wurde mit dem Würfel gelost, wer dem Untier vorgeworfen werden sollte. Eines Tages fiel das Los auf des Königs Tochter. Mit lautem Weinen brachte man sie vor die Stadt und erwartete mit Schmerzen den Morgen, da der Drache da schöne Kind verschlingen würde. Da sprengte plötzlich Ritter Georg auf seinem weißen Ross heran. Er fragte das weinende Mädchen, warum es vor dem See dort angebunden sei. "Ach, edler Ritter" sprach die Königstochter, "reitet fort, so schnell ihr könnt! Der Drache kommt und wird uns beide verschlingen!" Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, da rauschte es in den Abgründen des Sees, und der Drache stieg an Land. Georg aber legte die Lanze an und rief mit lauter Stimme: "Ich komme im Namen Gottes, um Menschen zu retten!" Mutig rannte er gegen den Drachen an. er bohre ihm die Lanze in den Leib, schleppte ihn in die Stadt und hieb ihm den Kopf ab.

Die Leute erstaunten und fragten ihn, woher er seine Kraft habe. Georg antwortete: "Ich kann alles im Namen dessen, der mich stark macht!" Sie fragten ihn weiter: "Wer ist das?" Da ließ er die Leute sich setzen und erzählte ihnen die frohe Botschaft von Jesus Christus. Zum Dank, dass er sie vor dem schwarzen Ungeheuer gerettet hatte, nahm die ganze Stadt durch Georg den Glauben an und ließ sich taufen.

Als der römische Kaiser von Georgs Taten hörte, ließ er ihn zu sich rufen. Betrübt sah Georg, wie der Kaiser viele Christen gefangen hielt und zum Tode verurteilte. Georg versuchte, die Christen zu befreien. Doch der erzürnte Kaiser ließ ihn in Fesseln legen, mit glühendem Blei übergießen und schließlich mit dem Schwert ums Leben bringen.

Wir werden nie erfahren, wie sich das alles wirklich zugetragen hat. Auch Lord Baden-Powell wusste das nicht. Aber die Thematik, die sich hinter der Legende verbirgt, ist gerade heute wieder aktuell. 

Quelle: DPSG-Bezirk Ostalb