KOLPINGSFAMILIE HACHEN
Foto: Dietmar Henke

Die Hachener Theophilusglocke

Diese Glocke stammt ursprünglich aus der Kapelle an der Burg. Sie ist wahrscheinlich im 11. Jahrhundert gegossen worden und ist somit die älteste erhaltene Glocke Westfalens und des Erzbistums Paderborn.

In Unkenntnis des Alters und Wertes wurde sie 1938 bei Anschaffung eines neuen Geläutes an die Glockengeießerei Humpert in Brilon in Zahlung gegeben. Von dort kaufte sie die Glockengießerei Grassmayr in Innsbruck, wo sie heute noch der Hauptanziehungspunkt im Glockenmuseum ist.

Das Exponat wurde für die Ausstellung "Canossa 1077 - Erschütterung der Welt" in Paderborn zur Verfügung gestellt. Ein Abguss der Glocke hat nunmehr nach Abschluss der Renovierungsarbeiten in der Marienkirche einen würdigen Platz gefunden. 

Die Bezeichnung "Theophilusglocke" geht auf den Benediktinermönch Theophilus zurück, der um 1123 in seinem Werk Schedula diversarum artium die spezielle Form der Glocke beschrieb. Typisch sind die dreieckigen Gruben in der Glockenhaube. Diese auch als formarina bezeichneten Schall-Löcher sollen den Nebenton der Glocke verstärken, der maßgeblich zur Fülle des Haupttons beiträgt. (wikipedia)

Das Foto zeigt Pastor Meinolf Kemper neben der alten Glocke. Sie ist nicht besonders groß, aber wertvoll.

Die Zarenglocke im Moskauer Kreml
Foto: Steffen Habermann (www.anagoria.de)

Die bislang größte Glocke der Welt befindet sich im Moskauer Kreml. Sie wiegt rund 200 Tonnen und ist nie geläutet worden.

Wir dürften keine "echten Hachener" sein, wenn wir diese nicht auch bereits besichtigt hätten. Das war im Jahr 1976 als die Kolpingsfamilie mit einer Gruppe von über 40 Personen die Städte Moskau und Leningrad (heute wieder St. Petersburg) bereist haben.

Zum Vergleich: Die derzeit größte, freischwingende Glocke der Welt ist der "Dicke Pitter" im Kölner Dom - gegossen im Jahr 1923 von Heinrich Ulrich in Apolda/Thüringen. Das Gewicht beträgt 24 Tonnen.

Diese Glocke wird nur zu bestimmten Anlässen geläutet und zwar Weihnachten, zur Jahreswende, zur Wahl oder dem Tod eines Erzbischofs von Köln oder eines Papstes. Eine Ausnahme wurde bei der Wiedervereinigung Deutschlands gemacht. Ihr Geläut ist im Hintergrund zu hören.